Impressionen einer Begegnung
"Können wir noch eine Woche länger bleiben?" so lautete die Frage eines südafrikanischen Jugendlichen bereits nach wenigen Tagen in Deutschland. Seit 7. September sind 12 Jugendliche aus den Kolpingsfamilien Johannesburg und Kappstadt zusammen mit einigen deutschen Jugendlichen aus dem Diözesanverband unterwegs.
In der ersten Woche waren die Teilnehmenden der Jugendbegegnung im Jugendwohnheim der Kolping-Stiftung Augsburg untergebracht und unternahmen von diesem Standort aus verschiedenste Unternehmungen.
Zu Besuch in den bayerischen Großstädten Augsburg und München
Am Dienstag lernten sie die diversen Einrichtungen des Kolpingwerkes in der Diözese Augsburg kennen. Danach besichtigte die Gruppe bei einer Stadtführung die Augsburger Sehenswürdigkeiten und besuchte am Abend spontan den Augsburger Plärrer.
Am Mittwochvormittag tauschten sich die Gruppen über die verschiedenen Formen, Probleme und Chancen der Kolping-Jugendarbeit in den beiden Ländern aus. Nachmittags wurde die aktion hoffnung in Ettringen besichtigt, bevor es zum bayerischen Abend bei der Kolpingsfamilie Schwabmünchen ging.
Der Donnerstag wurde in München mit Stadtführung, Besichtigung und Mittagessen im Kolping Ausbildungshotel St. Theresia und einem Besuch in der BMW-Welt verbracht. Am Abend war die Gruppe zu einer bayerischen Brotzeit im Münchner Hofbräukeller eingeladen.
Am Freitagvormittag bereiteten die Jugendlichen in der Küche der Kolpingakademie traditionelle südafrikanische und schwäbische Gerichte zu. Am Nachmittag stellte dann die Projektgruppe "Fremde werden Freunde" die Flüchtlingsarbeit des Kolpingwerkes im Diözesanverband Augsburg vor. Am Abend servierte die Kolpingsfamilie Bobingen nach einer Andacht in der Kolpingkapelle der Gruppe Schupfnudeln und Kässespätzle.
Ganz im Zeichen der Jugendgruppenarbeit, der häufigsten Form der Kolping Jugendarbeit in Deutschland, stand der Samstag. Zunächst führte das Schulungsteam der Kolpingjugend die südafrikanischen Gäste in Aufbau und Gestaltung von Gruppenstunden ein, bevor diese das Gelernte in einer Gruppenstunde der Kolpingjugend Schrobenhausen praktisch umsetzen konnten. Am Abend war man mit Mitgliedern der Kolpingsfamilie bei deren Weinfest.
Nächste Station: Die schöne Allgäuer Landschaft
Am Sonntag ging es nach einem gemeinsam gestalteten Gottesdienst mit Diözesanpräses Alois Zeller und einem Weißwurstfrühstück ins Allgäuhaus Wertach. Dort sind die Teilnehmenden der Jugendbegegnung in der zweiten Woche untergebracht.
Die Kolpingjugend Legau gestaltete das Programm am Montag. Zunächst lernten sich die Jugendlichen bei verschiedenen Spielen kennen, dann wurde das Wasserkraftwerk Maria Steinbach besichtigt, wo die Südafrikaner einen Einblick in die Gewinnung von erneuerbarer Energie und Umweltschutz in Deutschland bekamen. Am Nachmittag wurde bei einer Rallye das Dorf im Allgäu vorgestellt. Auch eine Besichtigung der bekannten Krippe durfte nicht fehlen. Der Abend klang mit gemeinsamen Spielen im Pfarrheim aus.
Am Dienstagvormittag zeigten die südafrikanischen Jugendlichen Präsentationen über ihre Heimat, deren Geschichte und Kultur, sowie die soziale Verantwortung, die die Kolpingjugendlichen in der Gesellschaft übernehmen. Am Nachmittag ermöglichte die Tiefblick GmbH allen Teilnehmern den Besuch im Kletterwald Grüntensee.
Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Allgäuer Landschaft. Am Vormittag besuchte die Gruppe das weltbekannte Schloss Neuschwanstein. Der Aufstieg zum Schloss stellte für die meisten Südafrikaner schon eine Bergtour dar, da sie das Laufen wenig gewohnt sind. Daher wurde am Nachmittag die Alpspitze mit dem Sessellift erklommen, nur eine Hand voll Gipfelstürmer machte sich noch zu Fuß zum Gipfel auf. Der Weg ins Tal war mit der Sommerrodelbahn ein Erlebnis für alle.
Nicht fehlen dürfen im Allgäu natürlich Kühe und Käse. Daher wurde am Donnerstagvormittag zunächst den Bauernhof der Familie Graf besucht und die Jugendlichen konnten beim Austreiben der Milchkühe dabei sein. Danach gab es eine Führung mit Käseprobe in der Arla-Sennerei Wertach. Am Nachmittag stand schon ein Workshop mit Rückblick und Ausblick auf dem Programm, da am Freitagmorgen die letzte Etappe der Reise angetreten wurde.
Wir sind dabei - beim Kolpingtag 2015 in Köln!
Zusammen mit 14.500 anderen Kolping-Freunden nahm die südafrikanisch-deutsche Gruppe am großen Kolpingtag in Köln teil. Sichtlich beeindruckt waren die südafrikanischen Gäste von der Vielzahl der Kolpinger in Deutschland und der vielen verschiedenen Formen, in denen die Kolping-Arbeit hierzulande stattfindet. Einen großen Lerneffekt hatte das Musical Kolpings Traum, das von den deutschen teilnehmenden synchron ins Englische übersetzt wurde, da einigen der Besucher die Lebensgeschichte Adolph Kolpings noch nicht vertraut war.
Unterstützt wurde die Jugendbegegnung vom Kinder und Jugendplan der Bundesregierung, vermittelt über das Jugendhaus Düsseldorf, dem Katholischen Fonds, der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger und zahlreichen Kolpingsfamilien und -einrichtungen sowie Privat- und Firmenspendern. Einen herzlichen Dank an alle, die diese interkulturelle Begegnung ermöglicht haben!