„mitmischen (im)possible!“
„Mitmischen“ ist bei der Kolpingjugend vieles, aber definitiv nicht „impossible“! Das zeigten über 70 Teilnehmende an der Diözesankonferenz im Kolping-Allgäuhaus. So wählten die Delegierten Anna Ruf und Laura Haug in die Diözesanleitung und beschlossen die Gründung einer „Projektgruppe Sternenklar“. Aber auch im Studienteil durften die Jugendlichen kräftig mitmischen – im Planspiel waren sich alle einig: Es lohnt sich, sich als Jugendlicher in Kirche, Politik und Gesellschaft einzubringen!
Von 06. bis 08. Oktober 2017 trafen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Kolping-Allgäuhaus in Wertach zur Diözesankonferenz. Die 67 Stimmberechtigten unter den über 70 Teilnehmenden erlebten dabei hautnah, was es heißt bei der Kolpingjugend „mitzumischen“.
Entscheidungen über Entscheidungen
So legte die Diözesanleitung im Konferenzteil Rechenschaft über ihre Tätigkeiten im vergangenen Jahr ab und wurde von den Delegierten dafür entlastet. Zudem wählte die Diözesankonferenz die Delegierten, die die Diözesanleitung bei Bedarf auf Landes- und Bundeskonferenzen vertreten können. Auch der Sonntag stand ganz im Zeichen der Wahlen. So wurde Anna Ruf (Kolpingsfamilie Mering) für weitere drei Jahre in ihrem Amt als Diözesanleiterin bestätigt. Anna Sophia Hornig (Kolpingsfamilie Bobingen) legte zur Diözesankonferenz ihr Amt vorzeitig nieder. Für sie wurde Laura Haug (Kolpingsfamilie Legau) neu als Diözesanleiterin gewählt. Somit ist die Diözesanleitung weiterhin voll besetzt. Nach Durchführung all dieser Wahlen wurde der Wahlausschuss aus seinem Amt verbschiedet und neu besetzt.
Besonders deutlich wurde das Mitbestimmungsrecht der Delegierten in den Antragsdiskussionen. Die Diözesanleitung beantragte die Gründung einer Projektgruppe zum Jugendevent „Sternenklar 2018“, deren Aufgabe es sein soll durch kreative Aktionen das Jugendevent für die Teilnehmenden aus dem Diözesanverband Augsburg zu einem besonders begeisternden und mitreißenden Erlebnis werden zu lassen. Diesem Antrag stimmten die Delegierten mit großer Mehrheit zu. Das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Kolpingjugend war auch zentrales Element im Initiativantrag, der im Verlauf der Diözesankonferenz von den Delegierten eingereicht wurde. Die Diözesankonferenz beschloss damit, von nun an bei jeder Diözesankonferenz eines der Kolpinglieder zu singen, um so die Verbundenheit untereinander und das Gemeinschaftsgefühl im Verband zu fördern und zu stärken.
"Sternenklar. Du baust die Zukunft" heißt es von 28. bis 30. September 2018 in Frankfurt/ Main beim Jugendevent der Kolpingjugend Deutschland. Als Zukunftsbauer hat man bis dahin noch einiges zu tun - wie die Diözesanleitung mit einem Sketch zeigte und damit die Aktion "#kjzukunftsbauer" startete: Jede Kolpingjugend bekam dabei einen Bauplan, der Tipps und Tricks enthält, eine Aktion in der eigenen Kolpingjugend unter dem Motto "Sternenklar" zu starten. So sollen zahlreiche Jugendliche motiviert werden, sich der Diözesanleitung anzuschließen und sich gemeinsam im Herbst 2018 auf den Weg nach Frankfurt zu machen. Mindestens 150 Jugendliche sollen es aus dem Diözesanverband sein. Denn wird diese Zahl erreicht, so gewinnt die Diözesanleitung ihre Wette mit Präses Alois Zeller - und dieser lässt für alle teilnehmenden Kolpingjugendlichen aus dem Diözesanverband eine Party steigen.
Abgerundet wurden die Konferenzabschnitte jeweils von den Informationsblöcken der Vertreter der Landes- und Bundesebene der Kolpingjugend sowie des Diözesanverbands des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Diözesanverband Augsburg.
Studienteil: „Mitmischen (im)possible“
Aber das praktische Erleben demokratischer Strukturen und Partizipationsmöglichkeiten stand nicht nur innerhalb der Konferenz an, sondern wurde auch im Studienteil intensiv behandelt.
Im Rahmen eines Planspiels unter dem Titel „mitmischen (im)possible!“ versetzten sich die Teilnehmenden in die Rolle von Bundestagsabgeordneten, Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und weiterer Gruppierungen. Die Jugendlichen schlüpften dabei in die Rolle verschiedener gesellschaftlicher Entscheidungsträger und erprobten ihre Durchsetzungsfähigkeit in Debatten - basierend auf einer fiktiven Rahmengeschichte: Die Teilnehmenden sollten als Vertreter verschiedener Gruppierungen kreative Strategien entwickeln, die die Erfüllung einer „Jugendquote“ in sämtlichen Gremien in Kirche, Gesellschaft und Politik, ermöglichen und so „bis zum 10.08.2071 die Phrase ,Des war scho allaweil so!‘ aus der deutschen Gesellschaft zu verbannen“.
Dabei erarbeiteten die Jugendlichen zunächst in Workshops, wie die Mitwirkungsmöglichkeiten von Jugendlichen im kirchlichen, politischen und gesellschaftlichen Bereich zum aktuellen Zeitpunkt aussehen, um im weiteren Verlauf des Planspiels in Kleingruppen Konzepte zu erarbeiten, die neue Beteiligungschancen für Jugendliche ermöglichen. Die Quintessenz des Tages: Auch wenn es oft mühselig ist und viel Energie kostet, es lohnt sich, dass sich Jugendliche in der Gesellschaft einbringen und in Vorständen von Vereinen und Verbänden mitmischen! Nur so schaffen wir es, aktive und engagierte Jugendarbeit zu leisten!
Den Glauben (er)leben
Heiß her ging es am Samstagabend. „Feuer & Flamme – Wir brennen!“ lautete der Titel für den Gottesdienst, den Diözesanpräses Alois Zeller und die Arbeitsgruppe Leben und Glauben für die Teilnehmenden vorbereitet hatten. „Das Engagement bei der Kolpingjugend hat uns entflammt, wir brennen für die Idee, die die Kolpinggemeinschaft in die Welt hinaustragen will. Wir alle sind das Brennmaterial, das zusammen das große Kolping-Feuer auflodern lässt. Wenn man genauer hinsieht, besteht dieses aus vielen unterschiedlichen Flammen, die in allen wichtigen Bereichen unseres Lebens zu finden sind – in der Kirche, in der Politik, in der Gesellschaft“ – so die einführenden Worte in den Gottesdienst. Eingerahmt durch einen Abendimpuls am Freitag zum Thema „Glühen“ und einem Abschlussimpuls am Sonntag der „Funken sprühen“ ließ, erfuhren die Jugendlichen dabei, wie wichtig es ist für das ehrenamtliche Engagement zu brennen, die Glut dabei aufrecht zu erhalten und Funken zu sprühen, um so das Feuer der Begeisterung weitertragen zu können.
Die spirituellen Impulse lieferten damit ein Bild, dass die Ergebnisse des gesamten Wochenendes zusammenfasst: Mitmischen lohnt sich! Mitmischen ist possible!