„Es krippelt…“
Das Kribbeln wird stärker, die Vorfreude auf Weihnachten steigt. Der Advent ist jedes Jahr auf’s Neue auch für die Kolpingjugend eine besondere Zeit. Eigentlich schon Anlass genug, sich in der Kirche zu treffen und sich gemeinsam auf das Weihnachtsfest einzustimmen.
Die Legauer Kolpingjugend hat dem Ganzen aber bewusst noch eine Komponente hinzugefügt: Die Legauer Barockkrippe, die vom 3. Advent bis Lichtmess jedes Jahr in der Pfarrkirche steht und der ganze Stolz der Pfarrgemeinde ist. Mit ihren 117 Figuren aus dem 18. Jahrhundert und den bis zu 8 wechselnden Darstellungen von der Verkündigung Mariens über die Geburt des Herrn und Dreikönig bis zur Beschneidung des Herrn macht sie die Weihnachtsgeschichte bildlich. Denn es wird nicht immer nur die Kernszene um Jesus und die Heilige Familie herum, sondern auch das tägliche Leben in Palästina, wie es sich die Prämonstratensermönche im Barock vorgestellt hatten, dargestellt.
Um die Vorfreude auch zu steigern, veranstaltete die Kolpingjugend zwei Andachten am 14. Dezember und 21. Dezember, jeweils zur Darstellung der Verkündigung Mariens. Das erste Mal stand unter dem Thema „Erwartungen an den Sohn Gottes“. Neben verschiedenen Texten und Geschichten kamen in der komplett dunklen Kirche auch einige der Krippenfiguren zu Wort, die mit einem Spot angeleuchtet wurden. Aus ihren unterschiedlichen Lebenssituationen berichteten der Bettler, Maria, ein Soldat, der Glaser und die Tratschweiber am Brunnen davon, was sie sich von der Ankunft des Messias erhofften. Nicht zuletzt hielten auch alle Besucher ihre Erwartungen an Weihnachten auf Teelichtern fest, die dann entzündet wurden.
Darum, dass wir vor dem Hintergrund des Weihnachtserlebnisses auch viel öfter ein Feuer der Menschlichkeit auflodern lassen sollten, ging es beim zweiten Mal. Dass Gott für uns Mensch wird und wir uns davon anstecken lassen, spiegelten auch die Krippenfiguren wider und nahmen sich vor, ihren Mitmenschen wieder mehr Mitgefühl und Wertschätzung entgegenzubringen, mit Hingabe, Ruhe und Besonnenheit auf sie zuzugehen und zu verzeihen. Auf bunten Papiergesichtern hielten auch die Besucher fest, wie sie sich besonders im Hinblick auf Weihnachten noch menschlicher verhalten können.
Zum Schluss berichtete Annemarie Heckler noch von der Geschichte der Krippe, die trotz ihrer absoluten Besonderheit fast schon zur Gewohnheit geworden ist, mit ihren vielen „krippenuntypischen“ Figuren aber Beachtung verdient, was der Kolpingjugend Legau hoffentlich geglückt ist.