Aufstehn, aufeinander zugehn...

40 Jahre Jugendtreff und 10 Jahre Jugendfreizeitstätte

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20.02.2017

Am Samstag, den 11.02.17 feierten die Pfarrei, der Markt und die Kolpingsfamilie Thierhaupten gemeinsam mit einem rundum gelungenen Fest 40 Jahre Jugendtreff und 10 Jahre Jugendfreizeitstätte.

Das Lied „Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn, voneinander lernen, miteinander umzugehn“ von Sven Schumacher zu Beginn des Jubiläumsgottesdienstes, vorgetragen von der Gesangsgruppe Unger, beschreibt genau den Zweck, den der Jugendtreff Thierhaupten seit über 40 Jahren erfüllt. Natürlich brauchte es damals wie heute besonderen Mut, etwas Neues anzupacken, zeigt sich der Erfolg, so macht es die Menschen glücklich. „Mut aus dem Gottvertrauen heraus“ war das Thema des Gottesdienstes. Dafür gilt es notfalls Mauern einzureißen, was lautstark in der Predigt demonstriert wurde.

In der Jugendfreizeitstätte begrüßte beim anschließenden Festakt der Vorsitzende des Jugendtreff e.V. Markus Michels die etwa 150 Gäste. Unter den Gästen waren viele, die im Laufe von vier Jahrzehnten für das Jugendtreff Einsatz zeigten, bestehend aus Altsenioren, Senioren, jung gebliebenen Erwachsenen und schließlich den Jugendlichen selbst.

Max Weixler vom Vorstandsteam der Kolpingsfamilie, hielt in seiner Ansprache eine Rückschau auf das Jahr 1976. Die Gruppe ABBA hatte in diesem Jahr vier Nr.1 Welthits. Weixler brachte die Lage und Nöte der Jugendlichen, die damals zur Gründung des vermutlich ältesten Jugendtreffs Bayerns führten, den Anwesenden nahe. In einer Zeit, in der noch lange nicht jeder Haushalt ein Telefon hatte, brauchte man einfach einen Ort, wo man sich zwanglos treffen konnte. Die Jugendlichen wollten zudem nicht nur mit Vereinsmitgliedern Kontakt halten, sondern offene Kontakte pflegen. So entstand unter der Obhut der Kolpingsfamilie ein Gegenentwurf zu den städtischen Jugendzentren, ein Lernort der Selbstverwaltung und Eigenverantwortung für die örtliche Jugend.

Aufstehn und Mut brauchten alle Beteiligten immer wieder, um gegen die vielen Anfeindungen und Vorwürfe Stand zu halten oder bei den nötigen Umzügen (1991 ins Kloster und dann zum Neubau am Festplatz). Diese Phase schilderte Altbürgermeister Franz Neher, der im Marktgemeinderat den politischen Entscheid für einen Neubau am Festplatz herbeiführte. In gemeinsamen Verhandlungen beim Bayerischen Jugendring und durch die Unterstützung der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger wurde es den Beteiligten möglich, eine Dreiteilung der Kosten zu erreichen. Unter der Regie von Max Weixler und der personellen Einteilung durch Anton Weixler halfen Jugendliche und Ältere bis ins hohe Alter beim Bau der Jugendfreizeitstätte zusammen. Am 3.10.2006 konnte das Gebäude eingeweiht werden. Ende November, nach nur 1 1/2 Jahren Bauzeit hatten die Jugendlichen und die Kolpingsfamilie eine neue Bleibe.

Bürgermeister Toni Brugger verwies auf die vielen Aktivitäten, mit der die heutige Jugend in die Marktgemeinde kulturell hineinwirkt, wie das Publik Viewing zu großen Fußballereignissen, dem Sommer Beatz mit Festzelt, der allmonatlichen Jam Session im Treff und dem Schubkarrenrennen an Fasching. Er hoffe, dass der Dreiklang Marktgemeinde als Verantwortlicher für den Standort, die Kolpingsfamilie als Schirm für die Jugend unter dem Titel „Wir sind Familie“ und der Jugendtreff e.V. als Betreiber der offenen Jugendarbeit weiterhin durch gute Zusammenarbeit für die Gemeinde fruchtbar bleibt.

Hedi Wörle
20.02.2017
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