Schwache auch in der Krise im Blick

Aktiv werden für faire Lieferketten

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05.04.2020

„Menschenrechte dürfen nicht nur in guten Zeiten gelten“, so Franz Nusser, Diözesanbeauftragter für den Bereich Gesellschaft im Wandel im Diözesanvorstand. Deshalb ist es gerade jetzt wichtig, dass es in dieser Legislaturperiode noch zu einem Lieferkettengesetz in Deutschland kommt. Eigentlich wollte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller gemeinsam mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die „Eckpunkte für ein Lieferkettengesetzt“ bereits vorstellen. Aber die aktuelle Situation lässt auch dieses Vorhaben in den Hintergrund treten. Zu Recht bündelt die Politik gerade alle Kräfte, um die Ausbreitung des Coronavirus weltweit zu verlangsamen. Doch genau die Corona-Krise ist es, die Menschen, die in den ersten Stufen vieler Lieferketten arbeiten, gefährdet.

Die ersten Produktionsschritte für Produkte deutscher Firmen finden häufig in Ländern statt, deren Gesundheitssysteme schlecht auf eine Epidemie vorbereitet sind. Hinzu kommt, dass Arbeiterinnen und Arbeiter am Beginn vieler Lieferketten von den wirtschaftlichen Folgen der Krise besonders betroffen sind: Weil Löhne nicht weiter gezahlt werden wenn Fabriken stillstehen, brechen lebenswichtige Einnahmen weg.

Für Nusser ist klar: "Kolping tritt für eine Welt ein, in der Unternehmen Menschenrechte achten und Umweltzerstörung vermeiden." Deshalb ruft er weiterhin dazu auf die Petition „Frau Merkel, wir brauchen endlich ein Lieferkettengesetz!“ zu unterstützen. Informationen zur Kampagne und die Möglichkeit zur Onlineunterzeichnung gibt es unter www.lieferkettengesetz.de.

05.04.2020
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Kolping ist eine von über 70 kirchlichen, humanitären und gewerkschaftlichen Organisationen, die sich zur Initiative Lieferkettengesetz zusammengeschlossen haben, um einen gesetzlichen Rahmen in Deutschland für die Einhaltung der Menschenrechte und den Schutz der Umwelt entlang der weltweiten Lieferketten zu schaffen. Denn die Erfahrung zeigt: Es reicht nicht aus, dass sich einige Unternehmen freiwillig um die Achtung der Menschenrechte in ihren Lieferketten bemühen. Es braucht gesetzliche Vorgaben, die von allen Unternehmen umgesetzt werden müssen.