"Appetit" auf die Zukunft
Am Samstag, 26.01.2019 versammelten sich knapp 140 Kolpingmitglieder zur diesjährigen Vorsitzendenkonferenz im Kolpinghaus Augsburg. „Nicht die Asche bewahren, sondern die Glut immer wieder neu entfachen“. Mit diesen Worten beschrieb Domkapitular und Verbändereferent Dr. Wolfgang Hacker schon im letzten Jahr den Weg katholischer Sozialverbände in die Zukunft. Für dieses Jahr sollte ein neues Veranstaltungskonzept das Feuer in den Kolpingsfamilien neu entfachen.
Wie auch in anderen Verbänden steigt bei Kolping das Durchschnittsalter der Mitglieder an und neue Mitglieder zu gewinnen bereitet vielen Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Eine schier endlose Auswahl an Angeboten aus der Jugend- und Familienarbeit sowie zahlreiche spirituelle Angebote sind mit wenig Aufwand und ohne Verbindlichkeiten auf dem Markt erhältlich. Für eine einzelne Kolpingsfamilie heißt das, ein eigenes Profil zu zeigen und sich deutlich von anderen Vereinen abzuheben. Wie kann das gelingen?
Bereits im Herbst 2018 gingen die Verantwortlichen der Arbeitsgruppe „Voko“ gezielt auf Kolpingsfamilien zu, deren Projekte zum einen zukunftsfähig erschienen und zum anderen viele Menschen ansprechen und umsetzbar waren. Unter diesen Gesichtspunkten konnte für die Veranstaltung Mitglieder aus zehn Kolpingsfamilien gewonnen werden. Diese erklärten sich bereit, ihr Projekt vorzustellen und Rede und Antwort zu stehen.
Interaktives Arbeiten
In neun Workshops zu den Themenkreisen Familienarbeit, Jugendarbeit, Kolping in der Stadt, Religiöses Leben und Öffentlichkeitsarbeit hatten die Teilnehmende am Samstag Gelegenheit, sich umfassend zu informieren.Was war die Motivation für ein Projekt? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Wie erreiche ich die Zielgruppe? Mit welchen Schwierigkeiten haben wir zu rechnen? Im direkten Austausch konnten viele dieser Fragen gleich vor Ort geklärt werden.
"Ein Pool von Möglichkeiten"
Dass dieses Veranstaltungskonzept bei den Teilnehmenden gut ankam, zeigte die Reflexion im Anschluss an den interaktiven Vormittag: „Es war ein bereichernder Austausch. Ich kann gute Tipps und Ideen mitnehmen. Außerdem habe ich gelernt, dass für einige Projekte mehr Vorarbeit nötig ist, als wir bisher dachten. Zur Familienarbeit konnte ich aus einem Pool an Möglichkeiten schöpfen. Für mich war der Tag mega", so das Resultat von Daniela Zitt aus der Kolpingsfamilie Blonhofen/Aufkirch. Thomas Dirmeier aus der Kolpingsfamilie Lindau gefiel es, das jeder selbst aktiv mitarbeiten konnte. „Wir befinden uns derzeit vor Ort in einem Zukunftsprozess, hierfür war der Tag sehr gut.“ Die Begleiter des diözesanen Angebots „Begleiten und Beraten“ verglichen ihren Workshop mit einem Kochkurs. „Wir wollten den Teilnehmern Appetitanreger bieten, ihnen aufzeigen, welche Angebote der Diözesanverband für die Kolpingsfamilien bereithält,“ so Alois Hlawatsch aus der Kolpingsfamilie Schrobenhausen. „Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden, man muss sich nur umschauen,“ stellte auch Christian Sibenhorn aus der Kolpingsfamilie Meitingen fest.
Konkretes für Zuhause
Die Ergebnisse werden nun in der Nachbereitung zu einer Dokumentationsmappe zusammengefügt und allen Teilnehmende zugeschickt. So bleibt auch nach der Vorsitzendenkonferenz die Möglichkeit zum Austausch, wenn konkrete Projekte angegangen und Ansprechpartner kontaktiert werden sollen.
Die Vorsitzendenkonferenz stand somit ganz im Zeichen des Zukunftsprozesses „Kolping upgrade – unser Weg in die Zukunft“, der deutschlandweit noch bis 2020 läuft. Gemeinsam um Inhalte ringen und Schwerpunkte setzen, um gut in die Zukunft gehen zu können, ist Ziel dieses Zukunftsprozesses.