Kolping grüßt den neuen Bischof
Seit Mitte Januar ist das Wappen von Bischof Dr. Konrad Zdarsa über dem Eingang zum Bischofshaus abmontiert. Der Bischofsstuhl in der Augsburger Kathedrale ist schon seit Juli nicht mehr besetzt. Diözesanadministrator und Domdekan Dr. Bertram Meier wurde von Papst Franziskus am 29. Januar 2020 zum Bischof von Augsburg ernannt. Kolping in der Diözese Augsburg gratuliert dem neuen Bischof sehr herzlich zur Ernennung und wünscht ihm Gottes Segen für sein Wirken. Die Verantwortlichen von Kolping in der Diözese Augsburg und die engagierten Laien in den Kolpingsfamilien freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem künftigen Bischof.
"Ich bin auch Kolpingbruder", sagte Prälat Dr. Meier als Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer ihm zur Ernennung zum Bischof von Augsburg gratulierte und ihm eine Glückwunschkarte überreichte, die die über 120 Vorsitzenden aus den Kolpingsfamilien und Bezirken bei der sogenannten Vorsitzendenkonferenz am vergangenen Samstag unterschrieben haben. Auch der stellvertretende Diözesanvorsitzende Ralf Eger und Geschäftsführer Heinrich Lang waren mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Bekanntgabe des neuen Bischofs im Dom dabei.
Der 1960 in Buchloe geborene Meier ist dem Kolpingwerk sehr verbunden. Als Stadtpfarrer und Regionaldekan von Neu-Ulm war Meier Kolping-Bezirkspräses des Bezirkes Donau-Iller. Immer wieder war er auch in den darauffolgenden Jahren bei Kolping präsent. So feierte er zum Beispiel mit den engagierten Kolpingmitgliedern bei der Vorsitzendenkonferenz 2003 einen ökumenischen Gottesdienst in St. Anna in Augsburg. 2006 war Meier bei der Einweihung der Kolping und Crescentia Kapelle auf dem Gelände des Kolping-Gästehauses und –Nationalbüros in Durbanville bei Kapstadt (Südafrika) dabei. Beim Empfang zum Kolping-Gedenktag 2016 sprach Prälat Meier vor den geladenen Gästen im Kolpingsaal in Augsburg. Seit seiner Ernennung zum Hauptabteilungsleiter II - Seelsorge 2014 war Meier das Verbändereferat seiner Abteilung zugeordnet. 2019 hat Domdekan Meier die Kapelle des Kolpinghauses in Augsburg nach der Sanierung wieder eröffnet und gesegnet.
Bischofsstuhl in der Augsburger Kathedrale gibt Programm vor
Nach seiner Bischofsweihe (21. März 2020) wird der neue Bischof auf der von Josef Henselmann 1962 geschaffenen steinernen Kathedra im Augsburger Dom Platz nehmen. Der noch unter Bischof Joseph Freundorfer geschaffene Bischofssitz zeigt auf der Rückenlehne unter dem Bistumswappen Jesus bei der Verkündigung des Evangeliums, beim Abendmahl und als Hirten. Diese Aufgaben des Bischofs beschreibt das II. Vatikanisches Konzil (unter anderem) im Dekret über die Hirtenaufgabe der Bischöfe "Christus Dominus" (CD) von 1965. Hier einige Auszüge.
„Gemeinsam mit dem Papst und unter seiner Autorität sind sie [die Bischöfe] gesandt, das Werk Christi, des ewigen Hirten, durch alle Zeiten fortzusetzen. Christus hat nämlich den Aposteln und ihren Nachfolgern den Auftrag und die Vollmacht gegeben, alle Völker zu lehren, die Menschen in der Wahrheit zu heiligen und sie zu weiden. Daher sind die Bischöfe durch den Heiligen Geist, der ihnen mitgeteilt worden ist, wahre und authentische Lehrer des Glaubens, Priester und Hirten geworden.“ (CD 2)
„Bei der Erfüllung ihrer Aufgabe zu lehren, sollen sie den Menschen die Frohbotschaft Christi verkünden; das hat den Vorrang unter den hauptsächlichen Aufgaben der Bischöfe. In der Kraft des Geistes sollen sie die Menschen zum Glauben rufen oder im lebendigen Glauben stärken.“ (CD 12)
„Bei der Erfüllung ihrer Aufgabe zu heiligen sollen die Bischöfe bedenken, dass sie aus den Menschen genommen und für die Menschen bestellt sind in ihren Angelegenheiten bei Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen. Die Bischöfe erfreuen sich nämlich der Fülle des Weihesakramentes… Als Führer zur Vollkommenheit seien die Bischöfe darauf bedacht, die Heiligkeit der Kleriker, Ordensleute und Laien nach der Berufung eines jeden zu fördern. Dabei seien sie sich freilich bewusst, dass sie gehalten sind, das Beispiel der Heiligkeit in Liebe, Demut und Einfachheit des Lebens zu geben.“ (CD 15)
„Bei der Erfüllung ihrer Vater- und Hirtenaufgabe seien die Bischöfe in der Mitte der Ihrigen wie Diener, gute Hirten, die ihre Schafe kennen und deren Schafe auch sie kennen, wahre Väter, die sich durch den Geist der Liebe und der Sorge für alle auszeichnen und deren von Gott verliehener Autorität sich alle bereitwillig unterwerfen. Die ganze Familie ihrer Herde sollen sie so zusammenführen und heranbilden, dass alle, ihrer Plichten eingedenk, in der Gemeinschaft der Liebe leben und handeln.“ (CD 16)