Kolpingjugend gewinnt den Hauptpreis
Mit dem Bischof-Simpert-Preis 2023 wird der Diözesanverband der Kolpingjugend mit ihrem Projekt „#KOLPINGziehtKREISE“ ausgezeichnet. „Raus aus dem Vereinskeller hinein in die Gesellschaft, in die Köpfe und Herzen der Menschen“ lautete das Motte des Projektes, bei dem das Verbandsnetzwerk erneuert und die jungen Menschen in den Mittelpunkt gestellt werden sollten.
Gestartet wurde mit einer Telefonaktion, bei der alle Ortsgruppen der Kolpingjugend angerufen wurden, und mit Öffentlichkeitsarbeit auf der Homepage und Instagram. Hierbei stand im Fokus herauszufinden, wie es den Ortsgruppen nach der Coronazeit geht und wie sie vor Ort aktiv sind. Aus diesem persönlichen Kontakt heraus wurde die Diözesanleitung zu elf Ortsgruppen eingeladen, um zu sehen, wie Kolping dort Kreise zieht. Hierbei wurde vor alllem die inhaltliche Vielfalt deutlich und ein Raum für Begegnung konnte geschaffen werden. Um die Öffentlichkeit über die tolle Arbeit der Kolpingjugenden zu informieren, entstand ein „Kreis-Fächer“, welcher die Vielfalt und die Gemeinschaft der Kolpingjugenden mit ihren Aktionen darstellt und nun für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt wird. Obwohl das Projekt „#KOLPINGziehtKREISE“ eigentlich abgeschlossen ist, geht die Kontaktarbeit und die geschaffene Vernetzung weiter und die Ortsgruppen werden z.B. für die Teilnahme an der 72-Stunde-Aktion motiviert.
Preisträger des spirituellen Sonderpreises ist in diesem Jahr der KLJB Diözesanverband Augsburg mit ihrem Projekt „Afrikanische Jugendgottesdienste“. Zwischen der KLJB Augsburg, der KLJB Mainz und der CARYM Eldoret (Kenia) besteht eine lange Freundschaft mit zahlreichen gegenseitigen Besuchen. Auch im vergangenen Jahr machte sich eine Gruppe aus sieben Personen der KLJB Augsburg auf den Weg nach Kenia, um dort drei Wochen Land und Leute kennenzulernen. Begeistert von der Lebensweise, den Erfahrungen, dem gemeinsamen Singen und den Gottesdiensten, wollten sie diese Erlebnisse teilen. Im November und Dezember veranstalteten sie daher zwei afrikanische Jugendgottesdienste unter dem Motto „Twendeni – los geht’s!“. Musikalisch gestaltet von einer Trommelgruppe waren die Gottesdienste voll Lebensfreude und Gemeinschaftsgefühl. Beim anschließenden Vortrag über die Reise nach Kenia waren sowohl die Pfarreien, die Ortsgruppen wie auch alle interessierten Jugendlichen und junge Erwachsene herzlich willkommen.
Der Innovationspreis wird in diesem Jahr an die KjG Memmingen mir ihrem Projekt „Awarenessteam“ (awareness (englisch) für Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Beachtung) verliehen. Die KjG Memmingen suchte einen Weg, ihre Gedanken und Werte innerhalb der Ortsgruppe aber auch für Außenstehende festzuhalten und somit eine gemeinsame Handlungsgrundlage zu schaffen. Um diese Vorhaben in die Tat umzusetzen, wurde ein Team gewählt, welches sich dieser herausfordernden Aufgabe annahm. Innerhalb der KjG wurde dieses „Awarenessteam“ aus Vertreter*innen aller Altersstufen gebildet und die Arbeit konnte beginnen. In einem partizipativen Prozess wurden Ideen, Gedanken und Wünsche gesammelt, geordnet und weiterentwickelt. Ziel war es dabei den Standpunkt der KjG in Bezug auf die eigenen Werte klarzustellen, eine Anlaufstelle für Probleme und Sorgen zu schaffen und einen Blick auf die eigenen Aktionen zu werfen. So enstand ein Wertepapier, welches alle Punkte kurz und bündig zusammenfasste. Auf dem eigenen Zeltlager konnte dieses gleich erprobt werden. Nach positiven Rückmeldungen der Leiter*innen, der Eltern und der Teilnehmenden ist das Wertepapier nun fester Bestandteil der KjG Memmingen und wird beständig weiterentwickelt. Die Ortsgruppe der KjG Memmingen ist mit diesem Projekt selbstständig im Bereich der Präventionsarbeit einen großen Schritt vorausgegangen und Vorbild für weitere Ortsgruppen der Jugendverbände.
Insgesamt gingen für den Bischof-Simpert-Preis in diesem Jahr zwanzig Bewerbungen ein. Der Hauptpreis ist mit 500 Euro dotiert, der spirituelle Sonderpreis und der Innovationspreis mit jeweils 250 Euro. Alle weiteren Einreichungen erhalten je 50 Euro.
Der Bischof-Simpert-Preis wird seit 1997 vergeben und honoriert Projekte der kirchlichen Jugendarbeit des jeweils vergangenen Jahres. Die Auszeichnung wurde heuer zum 27. Mal vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend und dem Katholischen Jugendwerk (KJW) vergeben.
Warum Simpert-Preis?
Nach einer Legende hat Bischof Simpert ein kleines Kind vor einem reißenden Wolf gerettet. Heute gibt es für Kinder und Jugendliche andere Gefahren und Bedrohungen. So ist es auch heute notwendig, sich für die Belange von Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Mit dem Bischof-Simpert-Preis hebt der BDKJ selbstverantwortete Aktivitäten und Projekte junger Menschen hervor. Kinder und Jugendliche erhalten zusätzlich Impulse für ihr eigenes Engagement.
In der Jury saßen:
- Domvikar Dominik Zitzler, Verbändereferent im Bistum Augsburg
- Katja Ölberger, Bezirksrätin
- Isolde Rieger, Vorstandsmitglied des Katholischen Jugendwerks
- Josef Karg, Redakteur Augsburger Allgemeine
- Raphael Heinze, KLJB Diözesanverband Augsburg
- Christian Wüst, BDKJ Kreisverband Donau-Ries
Der Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) in der Diözese Augsburg ist der Dachverband von zehn katholischen Kinder- und Jugendverbänden.