Von Rittern und Burgfräulein
Hoch zu Ross reisten am Samstag, den 28. Juli 2018 42 Knappen ins Kinderzeltlager, um sich zu Rittern der Kolpingjugend im Diözesanverband Augsburg ausbilden zu lassen.
Los ging es am ersten Abend mit ein paar Kennenlernspielen und Liedern am Lagerfeuer. Anschließend hieß es für die Kinder auch schon „Hände waschen, Zähne putzen, ab ins Bett“, denn am nächsten Morgen würde es früh weitergehen. Nach einer entspannten Nacht und einem Frühstück wurden die ersten Vorbereitungen für die Ausbildung getroffen, indem die Kinder ihre Burgwappen gestalteten und das große Kolpingbanner aufstellten.
Sonntags um die Mittagszeit, kam Herold der Verkünder und berichtete allen Knappen, sie sollen sich mit ihren Rittern für das große Turnier um die Hand der Prinzessin Sypsilonlvie von Asiarabiatindien wappnen. Dieses Turnier sollte sich am Mittwoch um die Abendzeit ereignen.
Die nächtlichen Überfälle der schwarzen Ritter brachten alle Knappen ans Ende ihrer Kräfte, deshalb waren alle Kinder am nächsten Morgen sehr müde. Dem täglichen Weckritual folgend, fanden das Frühstück und der Morgenimpuls statt. Wieder zu Kräften gekommen, startete das Programm der Knappenschule. Die Teilnehmer lernten dort unter anderem Bogenschießen, Schwertkampf und Jonglieren. Aufgrund der Hitze durften die ritterlichen Diener am Nachmittag ein Bad im Burgbach nehmen. Danach bastelten alle Burgen ihre Rüstungen für das große Turnier. Da alle Knappen jetzt schon für Drei stanken, ließen sie sich ins Freibad geleiten, um sich zu duschen und vom Schweiße zu befreien. In der Nacht waren alle Knappen erledigt vom Baden, sodass die Überfäller leichtes Spiel hatten.
Durch ein sehr lautes Fanfarensignal der königlichen Bläser wurden alle Kinder leidvoll aus ihren Schlafsäcken gescheucht. Doch eine Frage für das abendliche Turnier stellten sich alle: „Wo waren die Rösser?“ Eine Antwort für die Frage fand sich jedoch gleich im Tagesablauf: es würde an dem heutigen Tag eine Schlachtrossmanufaktur geben. Damit Jedermann fein auf dem Turnier erscheinen konnte, wurden am Nachmittag noch Halsketten, Schellenbänder und Armbänder gebastelt.
Nun konnte das Turnier kommen. Doch der Regen schien alles zunichte zu machen, also wurde das Turnier in das Aufenthaltszelt verlegt, wobei sich sogar die eben angereiste Prinzessin Sypsilonlvie von Asiarabiatindien nicht zu schade zum Helfen war. Alle Ritter, von ihren Knappen ausgestattet, traten jetzt gegeneinander an, manche mehr - manche weniger erfolgreich. Ob das wohl an den fehlenden Sixpacks liegen mochte? Als das Turnier fortgeschritten war, standen nur noch drei Ritter im Finale: Melli von der Folterkammer, Tobi, der Alpha-Ritter und Dani von Nikingen. Tobi scheiterte schon in der ersten Runde und Dani verlor kläglich in der zweiten Runde. Somit war das Brautpaar gefunden: die Prinzessin und Ritter Melli von der Folterkammer.
Für den Gottesdienst am Donnerstag reiste Diözesanpräses Alois Zeller ins Lager, um die ritterlichen Tugenden ins rechte Licht zu rücken. Die zahlreichen Knappen, die den Gottesdienst mitgestalteten, stellten somit sogleich die Tugend „Mut“ unter Beweis. Als der Tag ein eigentlich geruhsames Ende nehmen wollte, wurden die jungen Knappen jedoch erneut gefordert: Der schwarze Ritter hatte die Prinzessin Sypsilonlvie von Asiarabiatindien entführt! In nächtlichen Erkundungstouren gaben die tapferen Knappen dann ihr Bestes und retteten die Prinzessin aus den Fängen des schwarzen Ritters.
Damit der königlichen Hochzeit dann auch nichts mehr im Weg stand, stand für die Knappen erneut der Badetag auf dem Plan. Abends wurden die Prinzessin und ihr Ritter in feierlicher Zeremonie getraut. Natürlich durfte auch das Fest nicht zu kurz kommen: Mit Eintopf aus zwei Töpfen, süffiger Hochzeitsbowle und königlicher Hochzeitstorte feierte der ganze Hofstaat den Höhepunkt der Lagerwoche. Der frisch gekrönte König bedankte sich bei seinen treuen Knappen, die er durch den Ritterschlag in sein Heer aufnahm.
Der Ritterschaft würdig erwies sich auch die Familie Waizenegger, die den Recken selbstlos ihre Wiese als Lagerplatz zur Verfügung stellte. An dieser Stelle ein großes Dankeschön!
Nach einer wunderschönen und anstrengenden Lagerwoche wurden die frisch geschlagenen Ritter von ihren Eltern in Empfang genommen.