Wo beginnt Gewalt und Kindeswohlgefährdung?

Mit fiktiven Fallbeispielen tauschten sich die Teilnehmer*innen schon zu Beginn der Schulung über mehr oder weniger alltägliche Situationen aus und diskutierten ab wann psychische oder physische Grenzen verletzt werden. Was ist noch in Ordnung und was nicht? Die Referentinnen klärten darüber auf, welche Formen von Gewalt es gibt und ab wann psychische oder physische Gewalt beginnt. Ergänzend dazu gab es interessante Daten, Fakten und Statistiken zu grenzverletzenden Fällen, wie z.B. sexuelle Missbrauchsfälle.

Nein heißt Nein

Mit einer von den Referentinnen angeleiteten Übung und zwei vorgestellten Gedichten, die von Betroffenen geschrieben wurden, konnten sich die Teilnehmer*innen ansatzweise in die mögliche Gefühlswelt von Betroffenen sexualisierter Gewalt hineinversetzten und wurden so auch emotional in das Thema mitgenommen. Den Input zur emotionalen Lage sowie Überlebensstrategien von Betroffenen, Anzeichen, Erkennungsmerkmale und Folgen von sexueller Gewalt gaben Frau Hauser und Frau Kämper. Auch Gesprächsstrategien, Umgang und Unterstützung von Betroffenen wurde thematisiert, beispielsweise mit der Klärung der Frage „Wie, wann und wo rede ich mit einer Person, die vielleicht betroffen ist?“. Des Weiteren wurde die andere Seite der Täter*innen kurz beleuchtet.

„Der Kinderschutz steht immer im Mittelpunkt jeglichen Handelns!“

In einer anregenden Fragen- und Abschlussrunde wurde nochmal deutlich wie weitreichend das Thema ist. Während der gesamten Schulung wurden viele mögliche und konkrete Situationen besprochen. Davon wurden viele auch von den Teilnehmer*innen eingebracht. Das Thema geht jeden von uns etwas an und kann alle Lebensbereichen betreffen. Die beiden Referentinnen von Wildwasser Augsburg e.V. zeigten dies allen Teilnehmer*innen deutlich auf und machten das Thema für die Anwesenden ein bisschen greifbarer.

Grenzen jedes Einzelnen respektieren

Kolping ist ein generationsübergreifender Verband, in dem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Gemeinschaft erleben. Wir setzen uns für das Wohl von Kindern und Jugendlichen ein. Deshalb ist es uns wichtig unter anderem durch Schulungen mit Fachexpert*innen zu zeigen, dass die Prävention Kindeswohlgefährdung und Prävention von Gefährdung von Schutzbefohlenen eine wichtige Aufgabe ist. Wir wollen aufmerksam und sensibel sein, Bewusstsein schaffen sowie im Handeln die Grenzen jedes Einzelnen respektieren. Auf unserer Schwerpunktseite gibt es noch eine Auswahl an Materialien und Kontaktstellen, wohin sich bei Fragen gewendet werden kann.