Miteinander achtsam leben
Durch unser Handeln wollen wir eine geschützte Atmosphäre schaffen und miteinander achtsam leben! Mit diesem Ziel traf sich eine Gruppe von 13 Personen zu der praxisorientierten Präventionsschulung (Kindes-)Wohlgefährdung am Samstag, 23. April 2022 in Augsburg. Die Leitung der Schulung übernahm die diözesane Arbeitsgruppe Prävention und die Fachberatungsstelle Wildwasser Augsburg e.V. Neben grundlegenden Informationen und einer Sensibilisierung für (Kindes-)Wohlgefährdungen, wurden auch konkrete Beispiele aufgegriffen und Tipps für den konkreten Umgang mit dem Thema im (Verbands-)Alltag gegeben.
Wissenswertes zum Thema
Um in das weitfassende Thema der Prävention von (Kindes-)Wohlgefährdungen zu starten, gaben die Referentinnen von Wildwasser Augsburg Frau Kämper und Frau Hauser einen Überblick über die Grundlagen und sensibilisierten die Teilnehmenden ab wann psychische oder physische Grenzen überschritten werden und wo Gewalt überhaupt beginnt. Dabei wurden die verschiedenen Formen von Gewalt nochmal deutlich gemacht. Detailliert und anschaulich schilderte Wildwasser die Auswirkungen der unterschiedlichen Formen von Gewalt bei den Betroffenen.
Perspektiven von Täter*innen und Betroffenen
Die Anwesenden konnten sich an diesem Tag mal direkt in die Perspektiven von Täter*innen und Betroffenen von Wohlgefährdungen und (sexualisierter) Gewalt einfühlen: Mit Zitaten von Täter*innen konnten die Anwesenden einen Einblick in das Denken derer bekommen. In diesem Zuge wurden auch die möglichen Strategien von Täter*innen auch deutlich hervorgehoben. Aber nicht nur diese Perspektive wurde genauer in den Blick genommen, auch die der Betroffenen. Durch selbstgeschriebene Gedichte von Opfern konnten die Teilnehmenden sich emotional in das Thema und in die Gefühlswelt der Opfer hineinversetzten.
Blick auf (Verbands-)Alltag
Mit den Grundlagen in petto wurde in einer Gruppenarbeit mal genauer hingeschaut: Mit anschaulichen Beispielen aus dem Verbandsalltag wurden zwei Veranstaltungen von den Teilnehmenden genauer analysiert. Durch welche präventiven Maßnahmen könnte eine unangemessene Situation mit einer Grenzverletzung o.ä. verhindert werden und so zu einer geschützten Atmosphäre beigetragen werden? Dazu wurden Fragen im Rahmen einer Risikoanalyse beantwortet, wie „In welcher räumlichen Situation wird die Veranstaltung abgehalten? Welche personelle Situation findet sich bei der Veranstaltung? Welche (verbandliche) Strukturen, Konzepte und Regeln gibt es bei der Veranstaltung? Wie ist das Angebot/ Programm gestalten?“. Im Anschluss an diese Schutz-und Risikoanalyse formulierten die Teilnehmenden Leitsätze für das Handeln in der eigenen (Orts-)Gruppe oder Institution. Welche weiteren präventiven Maßnahmen möglich sind, wurde im Zusammenhang zu Informationen für die Erstellung eines Institutionelles Schutzkonzept wiedergegeben.
Konkretes Handeln und Umgang im Verdachtsfall
Um im einer akuten Situation kompetent handeln zu können, wurde von Wildwasser zunächst vorgestellt welche Hürden es für Betroffene von (sexualisierter) Gewalt gibt, um sich jemanden anzuvertrauen und über das Erlebte zusprechen. Wie man sich im konkreten Verdachtsfall, bei einem Gespräch mit Betroffenen oder einer unangemessenen Situation verhält und welche Tipps man berücksichtigen kann, erfuhren die Anwesenden ebenso. Dabei wurden allgemeine Anlaufstellen, wie beispielsweise die Nummer gegen Kummer, Wildwasser Augsburg e.V. und speziell im Kolpingwerk Augsburg vorhandenen Handlungsleitfaden, Meldekette und Vertrauensperson angesprochen.
Bei weiteren Fragen…
Bei uns im Verband kommen alle Generationen zusammen und wir erleben täglich im Verband Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wir achten aufeinander und sorgen uns umeinander. Deshalb ist uns die Prävention jeglicher Form von Wohlgefährdungen ein wichtiges Anliegen und wir setzen uns für das Wohl aller im Verband ein, besonders auch für Kinder und Jugendliche. Wir unterstützen alle, die eine Atmosphäre schaffen wollen, in der der allen Schutz vor psychischer und physischer Gewalt geboten wird! Bei Fragen zum Thema Wohlgefährdungen, Institutionelles Schutzkonzept, Materialbedarf oder Sonstiges zum Thema kann gerne die Arbeitsgruppe Prävention (info@kolpingwerk-augsburg.de) oder Vertrauensperson Maria Betz mit Telefonnummer 0821 3443 136 oder Mail vertrauensperson@kolpingwerk-augsburg.de kontaktiert werden! Weitere Infos und Kontaktdaten von Wildwasser und weiteren Fachberatungsstellen finden sich auf der Schwerpunktseite oder bei nebenstehenden Links.