Nächster Halt: HEIMAT LOS
Am vergangenen Wochenende fand die Diözesankonferenz (Diko) der Kolpingjugend im Diözesanverband Augsburg mit 77 Teilnehmenden aus 22 Kolpingsfamilien im Kolping Allgäuhaus in Wertach statt. Neben Wahlen und Anträgen beschäftigten sich die Jugendlichen mit dem Thema Flucht und Asyl – am Sonntag verabschiedeten sie dazu eine Erklärung.
Konferenz mit Wahlen und Anträgen
Am Freitagabend sowie am Sonntagvormittag wurden im Konferenzteil der Veranstaltung Wahlen für die Delegierten für Bundes- und Landeskonferenzen sowie der Diözesanleitung und des Wahlausschusses durchgeführt. Neu gewählt wurden in die Diözesanleitung Anna-Sophia Schneider aus der Kolpingsfamilie Bobingen sowie Michael Säckl aus der Kolpingsfamilie Augsburg-Kriegshaber. Im Amt bestätigt wurde Daniela Dörfler aus der Kolpingsfamilie Schrobenhausen. Nach dem Ende ihrer dreijährigen Amtszeit wurde Katharina Heckl aus der Kolpingsfamilie Schwabmünchen aus der Diözesanleitung verabschiedet. Ebenso Jugendreferent Christian Waschke, der im Januar ins Kolping Jugendwohnheim in Augsburg wechselt. Die Anträge zur Änderung der Wahl und Geschäftsordnung sowie zur Umwandlung der Projektgruppe Jugendfreizeit 14+ in einen Arbeitskreis wurden angenommen. Der Antrag zur Auflösung des Arbeitskreises Leben und Glauben konnte zunächst auf die nächste Diözesankonferenz vertagt werden, da sich wieder Mitglieder für den Arbeitskreis gefunden haben. Die Konferenz nahm außerdem den Rechenschaftsbericht der Diözesanleitung entgegen (Download) und Informationen der Landes- und Bundesebene sowie des BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend) wurden weitergegeben. Der Arbeitskreis Kinderstufe stellte seine neuen Angebote (Gruppenstude und Kindertag 2016) vor und das Schulungsteam warb für die Beantragung von Jugendleiter Cards (Juleica).
Studienteil "Nächster Halt: HEIMAT LOS"
Im Studienteil am Samstag befassten sich die Teilnehmenden mit der Situation von Flüchtlingen und Asylsuchenden. In einem Rollenspiel erlebten sie Situationen einer Flucht, um sich so in die Situation der Flüchtenden, die oft nicht älter sind als die Jugendlichen selbst, hineinversetzen zu können. In anschließenden Diskussionen und bei einem Markt der Möglichkeiten kamen Ideen auf, wie sich die Kolpingjugendlichen vor Ort für Flüchtlinge und Asylbewerber engagieren können. Der Gottesdienst am Samstagnachmittag stand unter dem Motto "Willkommen" über das Diözesanpräses Alois Zeller predigte. Darüber hinaus wurde durch einen Initiativantrag eine Erklärung zum Thema eingebracht, die einstimmig von der Konferenz verabschiedet wurde (siehe unten).
Erklärung zum Thema Flucht und Asyl
Der Zustrom von Flüchtlingen aus Afrika, Osteuropa und dem Nahen Osten ist das vorherrschende Thema in diesen Tagen. Die Kolpingjugend im Diözesanverband Augsburg hat sich daher auf der Diözesankonferenz 2015 mit dem Thema Flucht und Asyl beschäftigt. Dabei wurden den Teilnehmern anhand eines Rollenspiels Stationen einer Flucht nahe gebracht, wie sie aktuell mehrere hunderttausende Menschen erleben müssen. Menschen, die eine Flucht wagen, sind meist nicht älter als wir. Dadurch fühlen wir uns ihnen besonders verbunden und sehen Handlungsbedarf.
Getreu dem Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland „KOLPING setzt sich für die Integration fremder Menschen in unserer Gesellschaft ein unter Wahrung wechselseitiger Rechte und Pflichten. Wir wecken Verständnis für andere Lebensweisen und erwarten dies auch für unsere eigene Kultur.“ (Ziffer 88) fühlen wir uns verpflichtet:
-
mit offenem Herzen auf geflüchtete
Menschen zuzugehen -
Fremde in unserer Gesellschaft
zu integrieren. -
für eine Willkommenskultur einzustehen
und diese zu leben -
Angebote zu schaffen, die ein gemeinsames
Miteinander fördern -
rassistische Äußerungen jeglicher Art
zu verurteilen
Damit schließen wir uns den Positionen und Forderungen des Kolpingwerkes Diözesanverband Augsburg sowie des Kolpingwerkes Deutschland an. Wir fordern unsere Gesellschaft auf eine Kultur des Miteinander und nicht des Gegeneinanders zu schaffen, denn wir sind Eine Welt, in der jeder so handeln sollte, wie er selbst behandelt werden möchte.
Wie sie selbst die Forderungen umsetzen können, haben sich die Teilnehmenden der Diözesankonferenz im Nachgang des Rollenspiels überlegt und daraufhin Umsetzungsideen ins Auge gefasst. Zudem engagieren sich die Kolpingjugend im Diözesanverband Augsburg sowie das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg bereits seit eineinhalb Jahren durch das Projekt „Fremde werden Freunde“ für das Miteinander zwischen Kolpingsfamilien, anderen Gruppen und Flüchtlingen. Mehr dazu unter: www.kolpingwerk-augsburg.de/FwF.
Die Kolpingjugend im Diözesanverband Augsburg
Projekt Fremde werden Freunde
Als Kolpingwerk haben wir „die Nöte der Zeit“ erkannt, sie sagen uns, was zu tun ist: Wir wollen als Kolpingsfamilien in unserem Bistum die Bemühungen der vielen Helfer– und Freundeskreise „Asyl“ unterstützen, die den Flüchtlingen mit ihrem Engagement Hoffnung geben. Wir wollen ein Zeichen setzen für gelebte Solidarität, für Nächstenliebe und Gastfreundschaft. Wir wollen gegen die „globalisierte Gleichgültigkeit“ handeln, die unser Papst Franziskus anprangert.
Mehr zum Projekt und den Angeboten unter www.kolpingwerk-augsburg.de/FwF