Neue Zimmer für 78 Studierende in Augsburg
Die angespannte Wohnungssituation in Augsburg stellt auch für Studierende eine zunehmende Herausforderung dar. Mit dem Neubau des Studierendenwohnheims „Zum Guten Hirten“ an der Salomon-Idler-Straße im Augsburger Univiertel hat das Bistum Augsburg jetzt zusätzlichen Wohnraum für 78 junge Menschen an Universität und Technischer Hochschule geschaffen. Am 20. November 2024 wurde der Neubau von Generalvikar Dr. Wolfgang Hacker eingeweiht. Erstbezug war im Oktober.
In seiner Rede vor zahlreichen Festgästen bezeichnete Generalvikar Dr. Wolfgang Hacker das Studierendenwohnheim als ein Spiegelbild der Universität, als Raum der Wissenskultur und des persönlichen Austausches. „Durch den Bau eines Studierendenwohnheims leistet die Diözese Augsburg einen wichtigen Beitrag dazu, die Universität zu einer Heimat werden zu lassen. Es ist ein Gemeinschaftsgebäude, wo sich Studierende begegnen, austauschen, in den Dialog treten, über Fächer hinweg diskutieren und sich gleichzeitig unterstützen, einander helfen und Arbeiten teilen“, so der Generalvikar. „Möge dieses Wohnheim einen Beitrag zu einer nährenden Mutter leisten“, stellte er in Anlehnung an die Bedeutung des synonymen Begriffs für Universität, „Alma Mater“, fest und wünschte sich von den Bewohnerinnen und Bewohner eine stete Atmosphäre der Offenheit und Akzeptanz.
Den universitären Raum nicht nur als Ort der geistigen Wissensvermittlung erfahrbar zu machen, stellte auch Heinrich Lang, Geschäftsführer der Kolping-Stiftung Augsburg, als Ziel des gemeinsamen Wohnens in seiner Begrüßung vor: „Im Studierendenwohnheim geht es darum, dass die Studierenden ihre sozialen Kompetenzen weiter ausbauen und das gemeinsame Zusammenleben mitgestalten.“ Wie bereits das kirchliche Wohnheim „Haus Edith Stein“, das sich in unmittelbarer Nähe zum Neubau befindet, wird auch das Haus „Zum Guten Hirten“ von der Kolping-Stiftung Augsburg betreut und verwaltet. Vor dem Hintergrund einer zunehmend „dramatischen Wohnraumsituation“ wandte sich Heinrich Lang mit großem Dank an alle Projektbeteiligten sowie finanziellen Unterstützer und zeigte sich erfreut über die Entscheidung des Bistums, als Bauherr aufzutreten. „Danke, dass die Diözese Augsburg hier sehr viel Geld in die Hand genommen hat.“
Auch die bayerische Ministerialdirektorin für Wohnen, Bau und Verkehr, Ingrid Simet, begrüßte staatlicherseits die kirchlichen Bemühungen zur Schaffung neuen Wohnraums in Augsburg: „Ein herzliches Dankeschön an die Diözese Augsburg als Bauherrin. Es ist für uns eine wichtige Aussage, dass aus allen Bereichen der Gesellschaft das Engagement für den Wohnungsbau stattfindet.“ Aus den Mitteln der Studentenwohnraumförderung unterstützte der Freistaat Bayern das Projekt mit knapp drei Millionen Euro. Die Gesamtkosten für das neue Wohnheim beliefen sich auf 11,8 Millionen Euro.
Näheres zur Planungs- und Baugeschichte des Wohnheims stellte Architekt, Dr. Stefan Schrammel, im Rahmen der Einweihnungsfeier vor und ging dabei bis auf erste Planungen im Jahr 2015 zurück. Nach dem Spatenstich im Frühjahr 2022 seien in einer Bauzeit von rund zwei Jahren 78 Wohnheimzimmer mit individuellen Badezimmern und einem Doppelzimmer entstanden. Drei der Zimmer seien barrierefrei, so Schrammel. Zwei Gemeinschaftsküchen pro Stockwerk sowie ein großer Saal würden zum Austausch der Bewohnerinnen und Bewohner untereinander einladen, sagte Schrammel und verwies auf die bauliche Betreuung von Seiten des St. Ulrichswerks der Diözese Augsburg.
Seelsorgliche Unterstützung, ein umfangreiches spirituelles und weltliches Programm sowie Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements bietet sich den Studierenden zudem bei der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in den Räumen des benachbarten Haus-Edith-Stein. Mit dem Wunsch eines guten Miteinanders wandte sich so auch der Hochschulpfarrer der KHG, Gabriel Bucher, in seinen Begrüßungsworten an die Bewohnerinnen und Bewohner: „Ich wünsche euch, dass es euch hier nicht an Freundschaft und Zusammenwirken fehlt, sondern dass wir gemeinsam ein Miteinander erfahren dürfen sowohl im Feiern, als auch im gegenseitigen Austausch.“
Nach dem offiziellen Festakt segnete Generalvikar Hacker die Räumlichkeiten der neuen Studierendenunterkunft. Im Anschluss gab es bei Häppchen und Getränken Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch.