Schrittweise nach Vorne
Im März 2021 erreichte uns ein Update, durch welche Turbulenzen die Arbeit von Kolping in Indien herausgefordert war und ist. Auf der einen Seite wütet das Corona-Virus nach wie vor mit verheerendem Ausmaß und auf der anderen Seite liegt offiziell die Genesungsrate bei 97%. Ein harter Kurs mit Ausgangssperren ist in vielen Staaten nach Monaten immer noch Alltag und zeitgleich hat sich Indien zur Drehscheibe für die Herstellung für Covid-Impfstoff entwickelt. Die Krise ist neben der Gesundheit vor allem eine sozioökonomische Herausforderung, da 70 Prozent der Bevölkerung im informellen Sektor arbeiten. Dies trifft auch auf sehr viele der Kolpingsfamilienmitglieder zu. Sie sind Kleinunternehmer, Selbständige, Tagelöhner etc. und die meisten davon sind Frauen.
Diesen Mitgliedern unter die Arme zu greifen mit dem von Kolping Indien organisierten „Covid Notlinderungsprojekt“ half ein wenig, die größte Not zu lindern und durchzuhalten. Viele Kolpingmitglieder, die ihr Einkommen verloren haben versuchen nun, sich ihre Existenz wieder aufzubauen. Bis Juli 2020 war die Kolpingarbeit vollständig lahmgelegt. Weder Schulungen noch Treffen konnten organisiert werden.
Ein weiterer Schlag, den das Kolpingwerk Indien traf, waren gesetzliche Änderungen. Organisationen, die Unterstützung aus dem Ausland für ihre vielfältige Projektarbeit (Mikrokredite etc.) erhalten, sind davon betroffen. Um die Arbeit in Zukunft fortsetzen zu können, musste das Kolpingwerk diese Bereiche in einem ersten Schritt auf Grundlage des neuen Gesetze einer Prüfung unterziehen und in einem zweiten Schritt die Projektarbeit vollkommen neu aufstellen. Im Februar konnten dann – mit Hygieneauflagen – insgesamt fünf Treffen mit den Partnern starten. Dort wurde ihnen das erarbeitete Konzept vorgestellt. Mit manchen Lockerungen einhergehend starteten vereinzelt die Kolping-Gruppentreffen und –aktivitäten. Schrittweise kehrt Leben in die Arbeit des Nationalverbandes und in die Kolpingsfamilien vor Ort zurück.
Seit über 30 Jahren verbindet den Diözesanverband Augsburg eine Partnerschaft mit dem Kolpingwerk in Indien. Die Kolpingsfamilien aus dem Diözesanverband unterstützen unterschiedliche Projekte der indischen Partner: Hausbauprojekt, Milchviehprojekt, Hygieneprojekt, Einkommen schaffende Projekte. In unregelmäßigen Abständen finden gegenseitige Besuche zum Austausch statt.
Die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger unterstützt die Projekte in Indien.